Neubau Feuerwache Wengern: FDP sieht weiter erhebliche Probleme im Dorfkern
Im Zusammenhang mit den Neubauplänen der Feuerwehr im historischen Ortskern von Wengern, die wir von Anfang an abgelehnt haben, sieht die FDP-Fraktion weiterhin große Probleme für den Tourismus in Wengern, die Gastronomie, die Sicherheit und bei den enormen Kosten für die Steuerzahler. Daher stellt die FDP noch die nachfolgenden Fragen:
Historischer Ortskern:
• Die Denkmalbehörde wurde um Stellungnahme „zum Denkmalwert des Gebäudes der alten Feuerwache“ gebeten.
• Wie aber lautet die Stellungnahme dieser Behörde explizit mit Blick auf das Ensemble des historischen Dorfkerns?
• Ist die Denkmalbehörde überhaupt ausdrücklich gefragt worden, wie sie die neue Feuerwache für das Ortsbild mitten in diesem historischen Umfeld beurteilt?
Hochwasserfall:
• Im Hochwasserfall (siehe Juli 2021) wird die Zufahrt über die Kirchstraße nicht möglich sein, zumindest nicht für die Feuerwehrleute, die ihre Einsatzfahrzeuge erreichen müssen. Wieviel Zeit kostet es, wenn über die Klippe bzw. über die Trienendorfer Straße ausgewichen werden muss?
• Gäbe es ähnliche Probleme auch an dem Alternativstandort im Heringhäuser Feld? Nein!
Sicherungsmaßnahmen
• Laut Gutachten müssen umfangreiche Sicherungsmaßnahmen zur Standfläche vorgenommen werden.
• Welche Kosten bedeutet dies?
• Wären solche Sicherungsmaßnahmen auch im Heringhäuser Feld erforderlich? Vermutlich Nein!
Bauzeit:
• Mit wieviel Jahren Bauzeit muss gerechnet werden? (in Esborn hat der Bau auf der grünen Wiese mehr als 4 Jahre gedauert!)
• Wieviel Zeit entfällt davon auf die Interimslösung?
• Wann wird der Baubeginn bzw. der Abbruch an der Trienendorfer Straße erfolgen?
• Wie lang wäre die Bauzeit im Heringhäuser Feld?
Interimslösung:
• Wie lange dauert es, bis die Interimslösung auf der Wiese in Ortseingang Wengern mit allen Zusatzleitungen usw. fertig ist?
• Was kostet allein diese Zwischenlösung?
• Wird hinterher der alte = jetzige Zustand wiederhergestellt oder wird dort eine Wohnbebauung angestrebt, „wo doch schon alle Leitungen dort liegen“!?
• Wäre eine solche Interimslösung auch im Heringhäuser Feld notwendig? Nein!
• Wie schnell könnte eine Feuerwache im Heringhäuser Feld einsatzbereit sein? Dort würde ja die Interimslösung entfallen.
• Könnte die teure und zeitaufwendige Interimslösung nicht wegfallen, wenn man die nur wenige hundert Meter entfernte Fazilitäten der Bommeraner Feuerwehr mitnutzen könnte?
Kostenschätzungen:
• Welche aktuellen Kostenschätzungen gibt es für den Neubau im Dorfkern Wengern einschließlich der Interimslösung?
• Wie hoch wären die Kosten im Heringhäuser Feld?
• Könnte man dort eventuell die Baupläne von Esborn nutzen – zur Kostenminderung?
Folgen für die Gastronomie
• Eine mehrjährige Großbaustelle im Dorfkern wird die dortige Gastronomie beeinträchtigen, wenn nicht gar still legen.
• Wie soll die Gastronomie dafür entschädigt werden?
• Wie wären die Auswirkungen auf den Tourismus, den wir ja in Wetter und im EN-Kreis fördern wollen?
Größe der Baufläche
• Die Fläche an der Trienendorfer Straße beträgt etwas mehr als 1200 Quadratmeter. Die im Heringhäuser Feld über 8.000 qm.
• Warum nimmt man die baulich komplizierten und wegen der Interimslösung zeitaufwendigen Gegebenheiten im Dorfkern in Kauf, wo man doch am Alternativstandort genügend Platz hätte und quasi sofort loslegen könnte?
• Wenn, wie berichtet, das THW einen neuen Standort sucht, wäre nicht eine Kombination mit der Feuerwehr im Heringhäuser Feld sinnvoll?
Fazit:
Die FDP sieht beim Bau im Dorfkern Wengern eine Fülle von Problemen und Komplikationen auf uns zukommen, die es bei einem Bau im Heringhäuser Feld nicht geben würde. Auf viele Probleme haben wir schon mehrfach hingewiesen, aber gar nicht alles aufgezählt, z.B. die Stützmauer zur Elbsche, die jetzt schon Beulen aufweist, die Bäume, die gefällt werden müssen, Parkplätze, die jetzt schon zu knapp sind und dann wegfallen würden, die Ausfahrten für die immer größer werdenden Feuerwehrfahrzeuge usw. Wir vergraulen während der Bauzeit die Besucher, Radfahrer und Wanderer, die jetzt in großer Zahl nach Wengern kommen und den schönen Dorfkern bewundern und legen das Dorfzentrum für mindestens 4 Jahre (s. Esborn) praktisch still. Diese Probleme würde es bei einem Bau im Heringhäuser Feld nicht geben.
Bleibt einzig und allein das Argument der 8 Minuten für die Reaktionszeit, wobei nach unserer Auffassung noch nicht bewiesen ist, dass man diese Zeit nicht auch vom Heringhäuser Feld aus schaffen könnte (wie auch zunächst von der Verwaltung so angegeben!) Zudem handelt es sich hier um einen rein theoretischen Wert, der auch heute nicht in allen Fällen eingehalten werden kann.
Wir bitten, diese Fragen und Argumente nochmal zu überdenken und um schriftliche Beantwortung der Fragen.